„Stress, Stress, Stress…“

Michael BaarAllgemein

Meine Frage an einen Klienten: „Wie gehts Ihnen?“
Antwort: „Oh je… Stress, Stress, Stress…“
Als wäre das eine adäquate Antwort auf die Frage.
Das ist eine typische Reaktion: Ich frage nach dem Befinden. Als Antwort kommt, was jemand „hat“.
Wie früher, als der Arzt noch fragte: „Was fehlt Ihnen?“ und der Patient antwortete: „Ich habe Kopfschmerzen.“

Oder ich frage: „Wie finden Sie das von sich, wie gehts Ihnen damit?“
Antwort: „Ich denke dann immer…“

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Frage falsch ist, sie zielt schon in die richtige Richtung. Das bedeutet andererseits aber auch nicht, dass der Patient / Klient nicht richtig hinhörte. Es zeigt nur, dass die Aufmerksamkeit woanders liegt.

Beim Thema #Stress geht es immer auch um Aufmerksamkeitsfokussierung: Es reicht nicht, „keinen Stress mehr“ haben zu wollen. „Der Stress soll weg!“ fokussiert gerade auf den Stress wie beim sprichwörtlichen rosa Elefanten, an den man bitte nicht denken solle.

War es jemals besser? Was genau war damals anders? Was soll den Platz des Stresses einnehmen, wenn dieser nicht mehr da ist? Wie soll das erwünschte Erleben sein? Wie sehen die Kontextbedingungen aus? Woran merkt jemand, dass es ihm besser geht? Woran merken es andere? Was werden Sie mehr, was werden Sie weniger tun, wenn es besser ist?

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