Die Seele und der Stress

Michael BaarAllgemein

bodymindsoul

Ein weiterer Impuls zum Thema Stressmanagement:

Was hat „die Seele“ mit meinem Stress zu tun?

Sicher kennst Du die oft zitierte Einheit von „Körper – Geist – Seele“.
Doch was bedeutet das genau?

Um den Körper kümmern wir uns mehr oder weniger bewusst: Wir trainieren ihn, essen ausgewogen und vollwertig, schlafen ausreichend. Wir sorgen für ihn durch regelmäßige Hygiene und Pflege. Der Körper ist in der Regel gut versorgt.

Für unsere geistigen Bedürfnisse lesen wir und bilden uns fort. Wir haben regen Austausch mit Gleichgesinnten und Menschen, die andere Auffassungen als wir haben. Wir setzen uns mit konträren Positionen auseinander, prüfen unsere Wertvorstellungen und passen uns ständig an. Das Ergebnis ist ein dynamisches Fließgleichgewicht mit ständiger Veränderung und Anpassung unserer „Weltanschauung“.

Was tun wir für die Seele? Was ist überhaupt mit „Seele“ gemeint? Wir tun uns schwer mit diesem Begriff. Meist wird er in religiösem oder spirituellem Zusammenhang gesehen und ist vielen Menschen nicht so leicht zugänglich. Manchmal wird er auf „die Gefühle“ oder „Herzensangelegenheiten“ reduziert, doch aus meiner Sicht wird diese Reduzierung der Seele nicht gerecht.
Was also ist nicht-körperlich und nicht-geistig, aber dennoch in uns? Welches Drittel fehlt uns noch zur Ganzheit unserer einzigartigen Existenz? Und wie sorgen wir für unsere seelischen Bedürfnisse?

Vernachlässigen wir diesen Bereich unseres Seins, erleben wir oft einen Sinnverlust. Wir „funktionieren“ nur noch im wahrsten Sinne „seelenlos“, wie ein Roboter. Unsere Sicht auf die Welt und unsere Stellung darin ist eingeengt und freudlos, allenfalls deprimiert. Der Elan und der Schwung, unserer Antrieb verringern sich.

Es fehlt „der Ausgleich“. Ein Ausgleich kann in primär sinn-freiem Tun bestehen, in Kreativität durch Musik oder andere schöpferische Tätigkeiten wie malen, gestalten oder schauspielen. Seelennahrung sind Bilder, Geschichten, Mythen und Märchen. Die gewähltge Form ist dabei nebensächlich, auf den Inhalt kommt es an.

Menschen mit einer guten Stress-Bewältigungs-Kompetenz sind seelisch gereift. Sie haben sich mit Zielen in ihrem Leben beschäftigt und stiften Sinn für ihre geplanten und – ganz wichtig – ungeplanten Lebensereignisse. Sie haben sich mit den großen Themen des Lebens an sich auseinandergesetzt: Leben, Liebe, Tod, Schuld, Verantwortung und Macht z. B. Diese Auseinandersetzung erfolgt nicht auf intellektueller Ebene. In Visualisierungen haben diese Menschen ihre verschiedenen Rollen und Facetten kennengelernt und wissen, dass der Erkenntnisprozess niemals endet. Sie spüren, welche Bilder und Töne sie benötigen, um auch seelisch im Fluss und aktiv zu bleiben. Sie ordnen sich entsprechend ihres Naturells in die Welt ein. Sie verstehen die Welt und die Menschen darin als ausgelagerte Teile ihres Selbst, also als Teil des Universums, welches sie als nicht zu sich gehörig definieren („Ich bin…“ und: „Ich bin nicht:…“).
Wir erreichen hier bei entsprechender Intensität spirituelle und religiöse Dimensionen. Wie weit dabei jemand gehen möchte, ist sehr verschieden. Nicht für jeden mag eine solch intensive Beschäftigung stimmig sein. Ich wollte Dir jedoch die Richtung, in die sich die Beschäftigung entwickeln kann, nicht vorenthalten.

Du kannst Dich also fragen:
Wann habe ich das letzt mal bewusst Musik gehört? Was empfinde ich dabei?
Wann habe ich das letzte mal eine Oper gesehen (ein Theaterstück, einen Autorenfilm, etc…)? Was „macht“ das Geschehen in und mit mir? Wo berührt es mich?
Wann war ich das letzte mal kreativ durch Malen, Musizieren, Tanzen, Gestalten,…? Wie stehe ich dabei im Austausch und im Fluss mit meiner Umwelt?

Eine Möglichkeit, sich ganz hinein zu begeben in die Seelenarbeit, findest Du HIER.

Herzliche Grüße

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