Psychische Gesundheit bei Profisportlern

Michael BaarAllgemein

Michael Baar beim Halbmarathon 2018 in Leipzig

Leistungssport und seelisch-mentale Gesundheit

Update 28.06.2018:
https://www.facebook.com/michael.baar/posts/10211132980112234

Unter dieser Adresse finden sich einige interessante Studien zur Gesundheit im Sport:
http://mentalgestaerkt.apps-1and1.net/forschung/

Obwohl sich seit meiner Praxiseröffnung 2008 immer wieder sporadisch Sportler wegen seelisch-mentaler Überforderungsgefühle bei mir vorstellen und um Hilfe bitten, können sich Organisationen und Vereine andersherum nicht zu einer offenen Kooperation durchringen. Seit 2009 biete ich ehrenamtlich, das heißt unentgeltlich Beratung und Therapie für Sportler an. Seitens der Vereine werden zunächst vordergründig Bedarf und Interesse signalisiert, bei wiederholter Nachfrage nach konkreter Umsetzung jedoch kommen oft nicht einmal Antworten.

Dabei sind Bedarf und Interesse seitens der Betroffenen vorhanden! Warum kann ein Verein oder eine Organisation wie zum Beispiel die Spielergewerkschaft seinen Sportlern nicht die Möglichkeit einer professionellen, anonymen, vertraulichen und noch dazu ehrenamtlichen Unterstützung anbieten?

Es ist weiterhin sehr schwer, Akzeptanz für diese Tabuthemen in der - berechtigterweise - leistungsorientierten Sportlandschaft zu finden. Selbst bei ausgesprochen kontextbezogenen Initiativen werden Hilfsangebote nicht gewünscht (Zitat aus einer Antwortmail an mich: "...Da wir uns diesbezüglich aktuell sehr gut aufgestellt sehen, bitten wir um Ihr Verständnis, dass wir aktuell keine Möglichkeit für eine Zusammenarbeit sehen...")

Schade...

Zitat von der Seite "http://mentalgestaerkt.apps-1and1.net/forschung/":

"Aktuelle Studie vergleicht depressive Symptome bei Spitzensportlern und Nicht-Athleten

In einer Meta-Analyse von Gorczynski, Coyle und Gibson wurde untersucht, ob sich Spitzensportlern und Nicht-Athleten im Hinblick auf milde oder stärkere depressive Symptome unterscheiden. Dazu konnten fünf Studien in die Analyse eingeschlossen und Daten von insgesamt 1545 Spitzensportlern und 1811 Nicht-Athleten ausgewertet werden.  Die Daten wurden mit vier validierten Verfahren erhoben, nicht-englischsprachige Artikel wurden aus der Analyse ausgeschlossen.

Es zeigte sich, dass Spitzensportler nicht weniger unter depressiven Verstimmungen leiden als Nicht-Athleten. Die Studie fand keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Allerdings können in beiden Untersuchungsgruppen geschlechtsspezifische Unterschiede gefunden werden: Spitzensportlerinnen als auch Nicht-Athletinnen leiden häufiger unter depressiven Verstimmungen oder Depression als ihr männliches Pendant. Spitzensportlerinnen haben sogar eine um 52% höhere Prävalenz für depressive Symptome als Spitzensportler. Die Gründe dafür hängen vermutlich mit den unterschiedlichen sozialen und psychologischen Strukturen zusammen. Durch die immer noch negative Stigmatisierung von Depression in der allgemeinen Bevölkerung suchen vor allem Spitzensportler nur ungerne Hilfe bei Sportpsychologen oder Psychotherapeuten. Man mag spekulieren, dass Spitzensportler allgemein als ‚mental stark‘ wahrgenommen werden und dieses Bild auch nach außen hin verkörpern wollen.

Die meisten der analysierten Studien untersuchten allerdings Spitzensportstudenten und studierende Nicht-Athleten. Dabei zeigte sich, dass Studierende allgemein eine höhere Prävalenz zu Depression und depressiver Verstimmung aufweisen als die normale Bevölkerung, was die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse einschränken kann. Zu Verzerrungen könnte auch die auf Selbstauskünften basierende, nicht klinische Beurteilung der Befragten beitragen, welche die Basis aller ausgewerteten Studien bildete.

Einmal mehr zeigt sich auch hier die Problematik, dass psychische Erkrankungen im Vergleich zu körperlichen Erkrankungen oder Verletzungen als negativ stigmatisiert empfunden werden, was wiederum viele Menschen – und vor allem Sportler – davon abhält, sich die notwendige Hilfe zu suchen. Die Autoren empfehlen auch die genauere Untersuchung der Ursachen, wie etwa die Zusammenhänge von demografischen Unterschieden, physischer Gesundheit, mentaler Gesundheit und soziokulturellen Elementen. Zudem weisen sie auf die Dringlichkeit hin, passende Strategien zu entwickeln, um Sportler und vor allem Sportlerinnen besser unterstützen zu können.

Quelle: Gorczynski, P. F., Coyle, M., & Gibson, K. (2017). Depressive symptoms in high-performance athletes and non-athletes: A comparative meta-analysis. British Journal of Sports Medicine. (0), 1–8. https://doi.org/10.1136/bjsports-2016-096455

Die komplette Studie finden Sie unter diesem Link."

Mathias Wendel Nachruf

Michael BaarAllgemein

Mathias Wendel

Mathias Wendel ist am 23.03.2018 gestorben

Wenn auch eine Floskel, so trifft sie trotzdem zu: "Überraschend" ist Mathias verstorben. Überraschend ist natürlich nur der Zeitpunkt. Überraschend für mich.
Gerade in seinem Spezialgebiet, dem Feld der Reinkarnationstherapie und der esoterischen Lehren, spielt der Zeitpunkt eines Ereignisses unter Berücksichtigung seines Kontextes natürlich immer eine Rolle.
"Sein Ding" wäre ein solcher Text zu ihm wahrscheinlich nicht gewesen. Ich vermute, er hätte ein Aufheben um seinen Tod nicht gemocht. Doch wer weiß schon, wie es "wirklich" in ihm aussah.

Ich lernte Mathias 2007 als einen streitbaren, authentischen, ehrlichen und im besten Sinne menschenfreundlichen Mann kennen.

Seine Frau Gabriele und er waren meine Lehrer und Vorbilder für ein wirklich ganzheitliches Menschenbild.

Mit klaren Worten vertrat er seinen Standpunkt. So mancher fühlte sich dadurch persönlich verletzt, was jedoch nie in seinem Interesse lag. Wer sich jenseits von Projektionen auf ihn einlassen konnte, fand in Mathias stets einen zugewandten und warmherzigen Menschen.

Ich freue mich sehr, ihn persönlich als bedeutsame Persönlichkeit schätzen gelernt und eine Zeit lang in meinem Leben gehabt zu haben. Meine Biographie wäre in den Jahren seit der ersten Begegnung mit ihm niemals so bereichert worden.

Ich hoffe, er findet, was auch immer er sich vorgestellt oder gewünscht haben mag für die Zeit nach seinem irdischen Da-Sein.

Trotz allem, was ich durch ihn und insbesondere auch Gaby gelernt habe: er fehlt mir und sein physisches Weg-Gehen schmerzt mich. Wahrscheinlich schreibe ich dies alles nur für mich selbst.

Mathias: Ich danke Dir sehr und wünsche Dir von Herzen alles Gute.

Punkt.

Bildnachweis: Mathias Wendel, www.mathiaswendel.de

Prinzessin Insomnia hilft sich selbst

Michael BaarAllgemein

moers insomnia nachmahr

Reframing as its best...

Ein schönes Beispiel zum Thema reframing: Bei der Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises erhielt Andreas Fröhlich den Preis in der Kategorie "Bester Interpret" für seine "süchtig machend komische" Lesung von Walter Moers’ "Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr", wie die Jury meinte.

Die Art, wie ich ein "Problem" benenne und beschreibe, hat unmittelbaren Einfluß auf mein Erleben dazu. Im komplexen Netzwerk eines als problematisch erlebten Bedingungsgefüges kann die Veränderung eines Elementes genügen, das Erleben zu verändern. Zum Beispiel, indem ich die Benennung ändere und prüfe, wie sich die Umformulierung auf mein Erleben auswirkt.

Hier eine 6-minütige Aufzeichnung, in der Andreas Fröhlich einen Auszug liest:

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Konservative Werte

Michael BaarAllgemein

Handschlag

Zum Thema "konservative Werte", die ich super finde...
Interessant finde ich die herausgehobene Bedeutung des Begriffes "Ehre" in dieser Zusammenstellung.

Vertrauen:
Dennerts "Volk- Universal-Lexikon" ca. 1905: kein Eintrag
Synonyme aus dem Duden: GlaubeOptimismusZutrauen, Zuversicht[lichkeit]

Loyalität:
Dennerts "Volk- Universal-Lexikon" ca. 1905: Gesetzlichkeit, Biederkeit
Synonyme aus dem Duden: AnstandAufrichtigkeitEhrlichkeitFairnessGeradheitGeradlinigkeitIntegritätLauterkeitRechtschaffenheit,
Redlichkeit
UnbescholtenheitUnbestechlichkeitVertrauenswürdigkeitWahrhaftigkeitZuverlässigkeit

Zuverlässigkeit:
Dennerts "Volk- Universal-Lexikon" ca. 1905: kein Eintrag
Synonyme aus dem Duden: AnstandAnständigkeitAufrichtigkeitBeständigkeitEhrlichkeitFairnessGeradheitGeradlinigkeitIntegritätLauterkeit,
Makellosigkeit
Rechtschaffenheit, RedlichkeitUnbescholtenheitUnbestechlichkeitVertrauenswürdigkeitWahrhaftigkeit; (bildungssprachlich) Loyalität

Handschlagmentalität:
Dennerts "Volk- Universal-Lexikon" ca. 1905: kein Eintrag
Synonyme aus dem Duden zu Handschlag: HändedruckHändeschüttelnShakehands

Integrität:
Dennerts "Volk- Universal-Lexikon" ca. 1905: "Vollständigkeit, Unversehrtheit"
Synonyme aus dem Duden: AnständigkeitEhrlichkeitMakellosigkeitRechtschaffenheitRedlichkeitUnbescholtenheit,
Unbestechlichkeit
VertrauenswürdigkeitZuverlässigkeit

Versprechen:
Dennerts "Volk- Universal-Lexikon" ca. 1905: kein Eintrag
Synonyme aus dem Duden: BeteuerungEhrenwortEid, [feierliche] Erklärung, SchwurVersicherungWortZusage; (gehoben) Gelöbnis;
(gehoben, besonders katholische Kirche) 
Gelübde

Ehre:
Dennerts "Volk- Universal-Lexikon" ca. 1905: "Die Wertschätzung einer Person nach dem Maßstabe der sittlichen Anschauung der Gemeinschaft, deren Glied sie ist, oder die Wertschätzung einer Gemeinschaft von Personen als einer moralischen Person nach dem Maßstabe der an sie gestellten sittlichen Forderungen, an der dann auch die Glieder der Gemeinschaft als solche teilhaben. So giebt es eine persönliche Ehre nach dem Maßstabe des für die Gesellschaft überhaupt geltenden Sittengesetzes, eine Geschlechts-Ehre, bürgerliche Ehre, Standes-Ehre, sei es die eines gesellschaftlichen oder Berufsstandes, nach dem Maßstabe der jedesmaligen bes. sittlichen Anforderungen; eine Ehre des Hauses, der Familie, eines Standes, des Volks. Da die Ehre Bedingung von Rechten v. Macht ist, ist sie ein Gut, zu dessen Schutz die gewöhnlichen Gerichte od. auch in gew. Ständen (Offiziere und Studenten) bes. Ehrgerichte od. Selbsthilfe (das Duell, von einem Volke der Krieg) in Anspruch genommen werden (bzgl. der Berechtigung v. Duell u. Krieg s. Zweikampf bzw. Krieg). Außerdem nennt man auch einen Verweis der Wertschätzung Ehre, wofür jedoch in jüngster Zeit das Wort Ehrung aufgekommen ist. Das Ehrenwort ist eine Art Schwur, indem dadurch wie beim Schwur auf die Seligkeit, auf die Ehre im Falle der Lüge od. des Bruchs verzichtet wird."
Synonyme aus dem Duden: Achtung, Anerkennung, Ansehen, Autorität, Bedeutung, Ehrfurcht, Geltung, [guter] Ruf, Hochachtung, Hochschätzung,
hohe Einschätzung/Meinung, Image, Leumund, Respekt, Würde; (gehoben) Wertschätzung; (bildungssprachlich) Nimbus, Prestige, Profil, Renommee,
Reputation
, Reverenz; (bayrisch, österreichisch) Anwert; (veraltend) Ästimation, Schätzung; (bildungssprachlich veraltend) Distinktion,
Achtung
, Anerkennung, Ansehen, Auszeichnung, Beifall, Belobigung, Belohnung, Bewunderung, Ehrung, Hochachtung, Honorierung, Lob, Respekt,
Ruhm
, Würdigung; (gehoben) Anerkenntnis, Ehrerbietung, Wertschätzung; (bildungssprachlich) Ovation; (veraltend) Ästimation; (gehoben veraltend) Huldigung;
(veraltet) Belobung, Honneur[s], Anstand, Ehrgefühl, Selbstachtung, Stolz, Wertgefühl, Würde

Ehrlichkeit:
Dennerts "Volk- Universal-Lexikon" ca. 1905: kein Eintrag
Synonyme aus dem Duden: Aufrichtigkeit, Fairness, Freimut, Geradheit, Geradlinigkeit, Lauterkeit, Offenheit, Unverblümtheit, Wahrhaftigkeit,
Wahrheitsliebe
,Anständigkeit, Aufrichtigkeit, Rechtschaffenheit, Redlichkeit

Transparenz:
Dennerts "Volk- Universal-Lexikon" ca. 1905: kein Eintrag
Synonyme aus dem Duden: Durchscheinen, Durchsichtigkeit, Lichtdurchlässigkeit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Geradheit, Geradlinigkeit, Offenheit; (Jargon) Glasnost

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Die Seele und der Stress

Michael BaarAllgemein

bodymindsoul

Ein weiterer Impuls zum Thema Stressmanagement:

Was hat „die Seele“ mit meinem Stress zu tun?

Sicher kennst Du die oft zitierte Einheit von „Körper – Geist – Seele“.
Doch was bedeutet das genau?

Um den Körper kümmern wir uns mehr oder weniger bewusst: Wir trainieren ihn, essen ausgewogen und vollwertig, schlafen ausreichend. Wir sorgen für ihn durch regelmäßige Hygiene und Pflege. Der Körper ist in der Regel gut versorgt.

Für unsere geistigen Bedürfnisse lesen wir und bilden uns fort. Wir haben regen Austausch mit Gleichgesinnten und Menschen, die andere Auffassungen als wir haben. Wir setzen uns mit konträren Positionen auseinander, prüfen unsere Wertvorstellungen und passen uns ständig an. Das Ergebnis ist ein dynamisches Fließgleichgewicht mit ständiger Veränderung und Anpassung unserer „Weltanschauung“.

Was tun wir für die Seele? Was ist überhaupt mit „Seele“ gemeint? Wir tun uns schwer mit diesem Begriff. Meist wird er in religiösem oder spirituellem Zusammenhang gesehen und ist vielen Menschen nicht so leicht zugänglich. Manchmal wird er auf „die Gefühle“ oder „Herzensangelegenheiten“ reduziert, doch aus meiner Sicht wird diese Reduzierung der Seele nicht gerecht.
Was also ist nicht-körperlich und nicht-geistig, aber dennoch in uns? Welches Drittel fehlt uns noch zur Ganzheit unserer einzigartigen Existenz? Und wie sorgen wir für unsere seelischen Bedürfnisse?

Vernachlässigen wir diesen Bereich unseres Seins, erleben wir oft einen Sinnverlust. Wir „funktionieren“ nur noch im wahrsten Sinne „seelenlos“, wie ein Roboter. Unsere Sicht auf die Welt und unsere Stellung darin ist eingeengt und freudlos, allenfalls deprimiert. Der Elan und der Schwung, unserer Antrieb verringern sich.

Es fehlt „der Ausgleich“. Ein Ausgleich kann in primär sinn-freiem Tun bestehen, in Kreativität durch Musik oder andere schöpferische Tätigkeiten wie malen, gestalten oder schauspielen. Seelennahrung sind Bilder, Geschichten, Mythen und Märchen. Die gewähltge Form ist dabei nebensächlich, auf den Inhalt kommt es an.

Menschen mit einer guten Stress-Bewältigungs-Kompetenz sind seelisch gereift. Sie haben sich mit Zielen in ihrem Leben beschäftigt und stiften Sinn für ihre geplanten und – ganz wichtig – ungeplanten Lebensereignisse. Sie haben sich mit den großen Themen des Lebens an sich auseinandergesetzt: Leben, Liebe, Tod, Schuld, Verantwortung und Macht z. B. Diese Auseinandersetzung erfolgt nicht auf intellektueller Ebene. In Visualisierungen haben diese Menschen ihre verschiedenen Rollen und Facetten kennengelernt und wissen, dass der Erkenntnisprozess niemals endet. Sie spüren, welche Bilder und Töne sie benötigen, um auch seelisch im Fluss und aktiv zu bleiben. Sie ordnen sich entsprechend ihres Naturells in die Welt ein. Sie verstehen die Welt und die Menschen darin als ausgelagerte Teile ihres Selbst, also als Teil des Universums, welches sie als nicht zu sich gehörig definieren („Ich bin…“ und: „Ich bin nicht:…“).
Wir erreichen hier bei entsprechender Intensität spirituelle und religiöse Dimensionen. Wie weit dabei jemand gehen möchte, ist sehr verschieden. Nicht für jeden mag eine solch intensive Beschäftigung stimmig sein. Ich wollte Dir jedoch die Richtung, in die sich die Beschäftigung entwickeln kann, nicht vorenthalten.

Du kannst Dich also fragen:
Wann habe ich das letzt mal bewusst Musik gehört? Was empfinde ich dabei?
Wann habe ich das letzte mal eine Oper gesehen (ein Theaterstück, einen Autorenfilm, etc…)? Was „macht“ das Geschehen in und mit mir? Wo berührt es mich?
Wann war ich das letzte mal kreativ durch Malen, Musizieren, Tanzen, Gestalten,…? Wie stehe ich dabei im Austausch und im Fluss mit meiner Umwelt?

Eine Möglichkeit, sich ganz hinein zu begeben in die Seelenarbeit, findest Du HIER.

Herzliche Grüße

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Selbstabwertung hilft nicht

Michael BaarAllgemein

Heute möchte ich auf einen weiteren Punkt zum Thema Stressmanagement aufmerksam machen:

Das schlechte Gefühl dabei, etwas nicht (mehr) zu schaffen.

Dieses Gefühl zieht Dich runter. Es nervt gleichzeitig gewaltig.
Denn Du willst es ja nicht. Doch Du kannst ES einfach nicht verdrängen.
Früher ging das noch. Da hast Du in solchen Momenten an etwas Positives gedacht oder Dich mit Aktivität abgelenkt. Hast gedacht: „Später kümmere ich mich darum. Doch jetzt passt es nicht in mein Leben / die Situation. Also erst mal weg damit.“
So hilfreich dieses Vermögen, etwas zum unpassenden Zeitpunkt Auftretendes zu verdrängen, auch ist: Es handelt sich dabei um eine kurzfristig sehr wirksame Intervention, die aber nicht auf Dauer wirkt.

Stell Dir vor, Du belastest Dein Zufriedenheits- und Gesundheits-Konto ins Negative, wie eine Art Überziehungskredit. Irgendwann musst Du dieses Defizit wieder ausgleichen. Es nützt nichts, immer weiter zu verdrängen und zu überziehen: Es kommt der Moment, in dem Du an die Grenze des Überziehbaren gelangst. Versuchst Du es weiter, sperrt man Dir das Konto und Du bist nicht länger handlungsfähig. Burn-out… Ende… Stecker raus…
Dann ist es sogar zu spät, etwas einzuzahlen. Da das Konto gesperrt ist, geht nicht mal mehr das.

Das ist dann auch meist die Stunde der Selbstabwertung: „Ich schaffe es nicht, ich bin ein Looser, ein Verlierer…“ Vergleiche mit anderen helfen dabei, diese Gedanken und die resultierenden Gefühle zu verstärken: „Andere schaffen es doch auch, warum Du nicht? Früher hast Du es wenigstens noch versucht, doch jetzt fehlt jede Motivation, jeder Antrieb, Du Schwächling…“ Du bist immer weniger belastbar, schläfst viel mehr (oder viel weniger) als früher und bist nicht erholt, alles strengt an, alltäglichste Verrichtungen werden zur Herausforderung…
An dieser Stelle ist externe Hilfe unbedingt nötig! Wende Dich sofort an einen Arzt oder Therapeuten! Warte nicht länger! Spricht mit Deinem Partner oder einem Freund und bitte um Hilfe!

Damit es nicht soweit kommt, ist es wichtig, eine Sensibilität für Dich und Deine Bedürfnisse zu entwickeln.
Höre auf Deine inneren Stimmen, die Dich um Ausgleich bitten. Sie sind leise und zart und gehen oft unter im Kanon der lauten Stimmen, die auch da sind: „Zieh durch!“, Streng Dich an, Du schafftst das!“
Da hat es die Stimme schwer, die da sagt: „Setz Dich hin und tu mal zwei Stunden nichts. Wirklich NICHTS. Allein.“
Diese Stimme sagt Dir vielleicht etwas ganz anderes. Doch solltest Du auf sie hören.

Zurück zum schlechten Gefühl, etwas nicht mehr zu schaffen:
Hast Du Dich jemals dadurch besser gefühlt, dass Du Dich selber schlecht gemacht hast?
Ich glaube nicht. Es hilft NICHT, sich abzuwerten, das macht es niemals besser.
Doch die Realität ist: Du WIRST Dich abwerten und in die Versuchung geraten, Dich auch dafür wieder abzuwerten. „Du weißt doch, dass es nicht hilft, sich abzuwerten. Nun tust Du es doch schon wieder! Nicht mal das kannst Du!“

Scheint paradox: Sich nicht abwerten, obwohl man sich abwertet…

Hier gibt es nur eine Lösung: BEIDES nebeneinander zuzulassen: Die Abwertung UND den Wunsch, es nicht zu tun. Diese Ambivalenz auszuhalten ist nicht leicht, kann aber ungemein entlasten: „Ich würde mich ja so gern nicht abwerten, sondern sogar wertschätzen und mögen. Selbst in Momenten, in denen ich mich bewusst wertschätze, gelingt es mir nicht immer und ich finde das gleichzeitig nicht gut von mir. Aber ich bin mir darüber bewusst, dass es mir gut tut, mich immer wieder daran zu erinnern, mich selbst einfach so zu mögen, selbst wenn ich mich gerade nicht mag…“
Spürst Du diesen Pendeleffekt, wie es hin und her geht?

Probiere es doch beim nächsten mal aus, wenn Dir bewusst wird, dass Du unzufrieden mit Dir bist.

Und wenn Du sogar ein Guthaben auf Deinem Gesundheits- und Zufriedenheitskonto aufbaust, kannst Du in belasteten Zeiten viel länger dafon profitieren, und Du müsstest gar nicht erst in die Überziehung.

Möchtest Du mehr? Klicke hier.

In diesem Sinne: Herzliche Grüße!

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Problem-Lösungs-Gymnastik

Michael BaarAllgemein

Frösche
ICH will es nicht, aber ES passiert ganz unwillkürlich.“

Jeder kennt die automatischen, unerwünschten, unwillkürlichen Stress-Reaktionen, die entgegen unserer willentlichen Intention laufen: Du nimmst Dir vor, nicht aufgeregt zu sein und rot zu werden, wenn Du im kommenden Meeting Deine Präsentation vorstellst. Du bist ganz klar dagegen, doch ES gelingt Dir auch dieses mal einfach nicht…
Die „Problemlösungsgymnastik“ nach Dr. Gunther Schmidt ist eine wertvolle Möglichkeit, auch langfristig und gerade für solche typischen, immer wiederkehrenden Situationen eine Wende in den Reaktionsmustern herbeizuführen.

Noch ein Beispiel: Du kennst doch sicher den Spruch: „Wenn ich den nur sehe, kriege ich SO einen Hals!“ Manchmal weißt Du warum und manchmal kannst Du Dir gar nicht erklären, woher diese Reaktion kommt. In jedem Fall passiert das auch in diesem Fall automatisch.
Deine Reaktion darauf ist sehr wahrscheinlich ebenfalls automatisch: Du bist automatisch im Kontakt „kratzbürstig“, „bissig“ oder „kurz angebunden“, machst ein „düsteres Gesicht“ und fühlst Dich nicht wohl.
Stell Dir vor, es handele sich um eine Filmszene oder ein Bühnenbild. Welches innere Bild, welche Kulisse oder Szenerie steigt bei Dir automatisch und intuitiv auf, wenn Du an so jemanden und Deine Interaktion mit ihm denkst?
Dieser Reaktions-Automatismus ist zwar stärker und schneller als Dein willentliches Ich. Doch das muss nicht so bleiben: mit steter Beeinflussung kannst Du allmählich „die Kurve kriegen“. Ein paar wichtige Fakten dazu:

  • Nicht die Situations-Bedingungen an sich machen Stress, sondern unsere Einstellung und Bewertungen einer stressenden Situation.
  • Daher ist es wichtig, dass wir uns ausschließlich auf unsere Reaktion fokussieren. Denn diese ist unmittelbar unserer Wirkkraft zugänglich.
  • Bisher ist diese Reaktion automatisiert in eine unerwünschte Richtung gelaufen.
  • Mit der „Problem-Lösungs-Gymnastik“ (nach Gunther Schmidt, Arzt und Psychotherapeut aus Heidelberg) wird dieser Automatismus nun mit einer neuen, und zwar erwünschten Reaktion verknüpft.
  • Diese Reaktion muss so oft wie möglich wiederholt werden, und zwar unter Einbeziehung des Stressauslösers.
  • Somit führt der (nicht vermeidbare!) Auslöser statt zu einer unerwünschten automatischen Reaktion nach und nach zu einer automatischen, erwünschten Reaktion.
  • Wenn das mit einer Körperintervention verknüpft wird, wirkt es erstens stärker und schneller. Zweitens wird ein zusätzlicher „Anker“ gesetzt, der es unserem Gehirn erleichtert, Zugang zu dem gewünschten Ergebnis zu erlangen.
  • Die Reihenfolge dabei lautet:
    1. Welcher Gedanke macht mir Stress?
    2. Welches Bild habe ich spontan dazu?
    3. Welche Körperhaltung und Körperreaktionen habe ich bei diesen Gedanken und Bildern?
    4. Welchen Gedanken hätte ich gern?
    5. Welches Bild würde ganz spontan den erwünschten Gedanken repräsentieren?
    6. Welche Körperhaltung passt am besten zu den erwünschten Gedanken und Bildern?

In der praktischen Ausführung ermutige ich den Klienten dazu, alle Schritte bewusst langsam und übertrieben zu zelebrieren. Wie in einer Zeiltlupen-Pantomime sollen möglichst alle Sinneskanäle angesprochen werden. Wie schmeckt und riecht es? Welche Geräusche, Töne oder Musik sind passend? Dabei gebe ich Impulse zur „Ausschmückung“ der inneren Bilder.
Am Ende entsteht eine höchst individuelle Choreographie, die beginnend vom Ausgangspunkt „Stress-Situation“ im erwünschten Zielerleben mündet.

Neugierig? Willst Du das praktische Vorgehen mal sehen?
Demnächst gibt es ein Video mit einer Demonstration dazu.

Wenn Du nicht warten möchtest: probiere es mit mir zusammen aus, z. B. im Rahmen eines Halbtags-Coachings. Das macht sogar richtig Spass!

Übrigens ist dieses Herangehen eine wunderbare Vorbereitung für sogenannte „schwierige“ Gespräche oder Meetings. Du trittst nach einem solchen Coaching mit einer völlig anderen Attitüde auf, mit einer anderen inneren Haltung, welche nicht unbedingt fassbar, aber doch deutlich spürbar ist für Deine Mitmenschen. Klienten berichten davon, dass sie von Kollegen angesprochen werden: „Du bist heute so anders drauf, souveräner und gelassener. Was ist passiert?“

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„Stress, Stress, Stress…“

Michael BaarAllgemein

Meine Frage an einen Klienten: „Wie gehts Ihnen?“
Antwort: „Oh je… Stress, Stress, Stress…“
Als wäre das eine adäquate Antwort auf die Frage.
Das ist eine typische Reaktion: Ich frage nach dem Befinden. Als Antwort kommt, was jemand „hat“.
Wie früher, als der Arzt noch fragte: „Was fehlt Ihnen?“ und der Patient antwortete: „Ich habe Kopfschmerzen.“

Oder ich frage: „Wie finden Sie das von sich, wie gehts Ihnen damit?“
Antwort: „Ich denke dann immer…“

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Frage falsch ist, sie zielt schon in die richtige Richtung. Das bedeutet andererseits aber auch nicht, dass der Patient / Klient nicht richtig hinhörte. Es zeigt nur, dass die Aufmerksamkeit woanders liegt.

Beim Thema #Stress geht es immer auch um Aufmerksamkeitsfokussierung: Es reicht nicht, „keinen Stress mehr“ haben zu wollen. „Der Stress soll weg!“ fokussiert gerade auf den Stress wie beim sprichwörtlichen rosa Elefanten, an den man bitte nicht denken solle.

War es jemals besser? Was genau war damals anders? Was soll den Platz des Stresses einnehmen, wenn dieser nicht mehr da ist? Wie soll das erwünschte Erleben sein? Wie sehen die Kontextbedingungen aus? Woran merkt jemand, dass es ihm besser geht? Woran merken es andere? Was werden Sie mehr, was werden Sie weniger tun, wenn es besser ist?

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Internetplattform zur alternativen Streitbeilegung

Michael BaarAllgemein

wegweiser

Seit dem 20. März 2017 ist eine Plattform online, die Übersichtsmaterial zur Konfliktlösung bietet.
Sie wird getragen vom „Bündnis Konfliktlösung in Sachsen“, beteiligt sind die IHKs, die Handwerkskammern, die Universität Leipzig, das Staatsministerium für Justiz, die Verbraucherzentrale Sachsen und der Landesverband Sachverständige.

Natürlich sind Auseinandersetzungen immer auch eine persönliche Belastung für das eigene Befinden.
Zusätzlich zur Beratung in der Sache, mit einem Mediator zum Beispiel, empfehle ich allen Beteiligten daher auch eine individuelle, persönliche und unabhängige Betreuung, um mit dem naturgemäß auftretenden Stress angemessen und adäquat umzugehen. Sie sollten sich persönliche Strategien erarbeiten, in konkreten stressauslösenden Situationen hilfreich so zu agieren, dass am Ende das Optimum an Ergebnissen herauskommt. Nur so kann auch bei Kompromissen von einer win-win-Situation gesprochen und die seelische Gesundheit gewahrt werden.
Jede Seite hat aus deren Sicht nachvollziehbare Motive, sich genau so zu verhalten, wie sie es gerade tut. Es zu schaffen, die verschiedenen Intentionen wahrzunehmen – auch in sich selbst gibt es oftmals widerstrebende Impulse – ermöglicht Toleranz und Wertschätzung sowie die Distanz, das eigentliche Thema nicht aus den Augen zu verlieren.
Eine professionelle Begleitung durch einen Coach kann zu neuen Kompetenzen im Stressmanagement und zu einer wertschätzenden Streitkultur führen und so zu Ergebnissen näher an der gewünschten Zielvorstellung.

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